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für fünf Flöten [2002] | Dauer: 10’00“

Ausgangspunkt für dieses Flötenquintett war die Vorstellung eines Klangbildes, wie es sich aus dem Zusammenspiel von fünf gleichen Instrumenten ergibt: also nicht das, was man als Flötenfamilie bezeichnen wollte. Gerade in der Beschränkung des klanglichen Spektrums lag die Herausforderung, verschiedene Farben mit anderen Mitteln, dafür aber umso nachdrücklicher aufleuchten lassen. Auf diese Weise ergibt sich der Zusammenhang von Klang mit Harmonie und Rhythmus gleichsam wie von selbst.
Im erste Satz spielen die FlötistInnen „wie aus einem Mund“: ein einziges synchrones Unisono, harmonisch schillernd, rhythmisch vertrackt. Danach ein zartes, etwas zerbrechliches Stimmungsbild, in welchem sich das Ensemble in zwei Träger beweglicher Tongruppen teilt. Gegenstück zum ersten Satz bildet der Rahmen des letzten Stückes: Dort bewegen sich die Instrumente gezielt nebeneinander und produzieren so wandernde Klangballen, durch die einzelne Zacken und Kanten aufblitzen. Diese ametrische und auf Klangverformung zielende Schreibweise versteht sich mit einer heiteren, unbefangenen Spielfreude als durchaus vereinbar, durch welche sich der Mittelteil plastisch abhebt. Hierin zeigt sich die Absicht des Komponisten, die er auch in anderen Werken immer wieder verfolgt: die Vielfalt unterschiedlicher, mitunter widersprüchlich scheinender zeitgenössischer Techniken und Klangmittel für einige Momente einzufangen und zu nutzen.

Martin Lichtfuss

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